Auf unserem Programm standen zuletzt die „Missa Omnium Sanctorum“ von Jan Dismas Zelenka und das „Magnificat F-Dur“ (1726) von Johann David Heinichen, das dafür eigens aus der Originalhandschrift transkribiert wurde. Zelenkas „Missa“ stand mit ca. 50 Minuten Aufführungsdauer im Mittelpunkt, während das ca. 15-minütge „Magnificat“ als „musikalisches Dessert“ gereicht wurde. Die beiden Komponisten sind Repräsentanten der höchst prachtvollen und opulenten Musik am Dresdener Hof König Augusts des Starken. Auch Johann Adolph Hasse und Johann Friedrich Fasch wirkten hier. Sowohl in der Kirchenmusik als auch im Bereich der Oper leistete man sich in Dresden also üppige Musikpflege auf Weltniveau. Dass hier seinerzeit „die Musik spielte“ kann man schon daran erkennen, dass Johann Sebastian Bach sich bei August dem Starken mit seiner h-Moll-Messe nachdrücklich um den Titel eines Königlichen Hofcompositeurs bewarb. Beide Chorpartien sind virtuos und prachtvoll konzipiert. Wir dürfen auf zwei wunderbare Konzerte mit vier tollen Vokalsolistinnen und -solisten und dem Dresdner Barockorchester zurückblicken.